Die Kosten der gesetzlichen Pflegeversicherung orientieren sich am monatlichen Einkommen des Versicherten.
Um eine gerechte Beitragszahlung zu gewährleisten, wird der Beitrag prozentual berechnet. Dabei tragen Arbeitgeber und Arbeitnehmer jeweils zur Hälfte die Kosten.
Da die Finanzierung der Pflegeversicherung zum Teil über die Abschaffung eines Feiertages läuft, gibt es im Freistaat Sachsen eine Sonderregelung: Dort existiert der Feiertag (Buß- und Bettag) nämlich noch, daher kommt es hier zu höheren Kosten der Pflegeversicherung.
Wie hoch sind die Kosten der Pflegeversicherung pro Monat?
Eine knappe Übersicht gibt einen Überblick über die Kosten der Pflegeversicherung. Zu beachten gilt, dass in dieser Übersicht lediglich die Kosten des Arbeitnehmers angegeben sind. Sie beziehen sich auf das Brutto-Einkommen.
- 1,175% für Arbeitnehmer
- 1,675% für Arbeitnehmer in Sachsen
- 2,35% für Rentner
- 2,35% für Selbstständige und freiwillig gesetzlich Versicherte
- 0,25% Zuschlag für Kinderlose
Wann ergeben sich trotz Pflegeversicherung Kosten für die Angehörigen ?
Der Gesetzgeber hat mit der gesetzlichen Pflegeversicherung versucht, die Differenz zwischen den Zahlungen der Krankenkasse und den tatsächlichen Kosten im Bedarfsfall abzufangen. Jedoch ist zu erwarten, dass auch die gesetzliche Pflegeversicherung nicht für alle Kosten wird aufkommen können. Die Frage stellt sich also, wann die Angehörigen verpflichtet werden können, trotz Pflegeversicherung für die Kosten der Pflege eines Familienmitglieds aufzukommen. Vorab: Die Kinder sind gesetzlich dazu verpflichtet, im Falle einer Unterbringung eines Elternteils im Pflegeheim, für die Kosten wenigstens teilweise aufzukommen. Reichen Rente und Pflegeversicherung nicht für die Deckung der Kosten aus, springt zunächst der Sozialhilfeträger ein. Dieser fordert jedoch später das Geld von den Kindern wieder zurück.
Daher bietet es sich an, für die zu erwartende Versorgungslücke eine weitere Pflegeversicherung neben der gesetzlichen abzuschließen: Eine private Pflegeversicherung.
Wie hoch sind die Kosten einer privaten Pflegeversicherung?
Im Hinblick auf private Pflegeversicherungen sind mittlerweile sehr vielfältige Angebote auf dem Markt erhältlich. Grob unterscheiden kann man zwischen:
- Pflegetagegeld
- Pflegekosten
Eine Pflegetagegeld Versicherung ist die am häufigsten gewählte private Pflegeversicherung. Sobald bei dieser Versicherung die Pflegebedürftigkeit des Versicherten festgestellt wird, kann er mit einer wenigsten teilweisen Übernahme der Kosten durch die Pflegeversicherung rechnen. Dabei orientiert sich der Betrag an der jeweils festgelegten Pflegestufe. Auch der sog. „Pflege-Bahr“ zählt zu den Pflegetagegeld Versicherungen.
Die Pflegekosten Versicherung dagegen sichert dem Versicherten lediglich eine Beteiligung an den konkreten Kosten zu, die aufgrund der Pflegebedürftigkeit anfallen. Das können die Kosten für Pflegepersonal oder medizinische Geräte sein. Die Höhe des Zuschusses orientiert sich ebenfalls an der Pflegestufe des Versicherten.
