Welche Versicherungen sind für die Landwirtschaft sinnvoll?
Oftmals rechnet niemand damit. Aber es passiert trotzdem. Wenn der landwirtschaftliche Hof brennt,
das Vieh ausbricht oder Maschinen ihren Dienst versagen, kann der entstehende Schaden groß sein.
Manchmal bedroht er sogar die Existenz. Deshalb
sind viele Versicherungen – angepasst auf die speziellen Anforderungen und Bedürfnisse landwirtschaftlicher Betriebe – nicht nur sinnvoll, sondern auch wichtig.
Solche Versicherungen für die Landwirtschaft sind beispielsweise:
- Haftpflichtversicherung für den landwirtschaftliche Betrieb und Landwirte
- Gebäudeversicherung
- Inhaltsversicherung
- Technik- und Maschinenversicherung
- Tierversicherung
- Hagelversicherung
- Ertragsausfallversicherung
- Rechtsschutzversicherung
- KFZ-Haftpflichtversicherung
- Transportversicherung
- Unfallversicherung
- Alters- und Berufsunfähigkeitsvorsorge: über das landwirtschaftliche Versorgungswerk
Welche Leistungen, Gefahren und Schäden sind mit welcher Versicherung für die Landwirtschaft abgedeckt?
Eine Betriebshaftpflichtversicherung für die Landwirtschaft deckt Personen-, Sach- und daraus folgende Vermögensschäden ab. Sie bietet darüber hinaus passiven Rechtsschutz bei unbegründeten Schadensersatzansprüchen Dritter. Manche Versicherer bieten diese Versicherung in einem Paket zusammen mit Produkthaftpflicht-, Bodenkasko- und Umwelthaftpflicht- sowie Umweltschadensversicherung an. In der Betriebshaftpflichtversicherung lassen sich zudem – je nach Anbieter – auch folgende Risiken mitversichern:
- nicht versicherungspflichtige KFZ, Anhänger und selbstfahrende Arbeitsmaschinen
- gelagertes Mineralöl und Gülle/Jauche
- Biogas-, Windkraft-, Photovoltaik- und Solaranlagen
Eine landwirtschaftliche Gebäudeversicherung versichert Gebäudeschäden durch Feuer, Sturm und Hagel. Im Schadensfall stellt die Versicherung die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung, damit die betriebliche Existenz nicht gefährdet wird. Auch zusätzliche Kosten wie die für Abbruch- und Aufräumarbeiten können eingeschlossen werden. Bei manchen Anbietern lassen sich auch Photovoltaik- und Solaranlagen mitversichern.
Mit einer Inhaltsversicherung speziell für landwirtschaftliche Betriebe werden Tiere, Vorräte und Maschinen versichert. Damit hier keine Unterversicherung eintritt, wird der Wert landwirtschaftlicher Nutzflächen und Tierbestände häufig von der Versicherung durch einen Gutachter ermittelt. Der Versicherungsschutz einer landwirtschaftlichen Inhaltsversicherung umfasst unter anderem:
- Überspannungsschäden durch Blitzeinschlag
- Großballenlager und Sachen in Feldscheunen
- Fermentationsschäden
- Einbruchdiebstahl in Werkstätten und Sozialräumen
- Schäden durch Feuer und Wasser, Sturm und Hagel oder weitere Elementargefahren
Moderne Technik und Maschinen (stationär: Melkkarusselle, Fütterungsroboter und andere, fahrbar: beispielsweise Traktoren, Feldspritzen, Mähdrescher oder Erntemaschinen) erleichtern Landwirten das Arbeiten. Sie gilt als wichtigstes Betriebskapital. Sie kann aber auch zu Schaden kommen beispielsweise durch:
- Ungeschicktheit, Bedienungsfehler oder Vorsatz
- Fehler im Material, in der Konstruktion oder in der Ausführung
- Kurzschluss oder Überspannung
- Einbruch und Raub
- Elementargewalten
Ein schadensbedingter Ausfall von Technik und Maschinen bedeutet oft auch den Verlust von Kapital. Dagegen schützt eine Technik- und Maschinenversicherung.
Den Klimawandel spüren Landwirte häufig in Form von durch Hagel geschädigten Pflanzenbeständen. Damit dieser Schaden nicht zu einer Bedrohung der Existenz führt, sind Landwirte mit einer Hagelversicherung gut abgesichert.
Die Leistungsfähigkeit eines landwirtschaftlichen Betriebes kann in der Folge von Schäden auf einen Bruchteil zurückgehen. Ein daraus resultierender Ertragsausfall kann den finanziellen Ruin bedeuten, denn viele Kosten des landwirtschaftlichen Betriebes müssen weiterhin aufgebracht werden. Eine mögliche Betriebsunterbrechung kann eine Ertragsausfallversicherung nicht verhindern, aber sie kann den finanziellen Verlust reduzieren. Versichern lassen sich zum Beispiel:
- Schäden durch Sachschäden an nicht duplizierbaren Unterlagen und Datenträgern
- Vertragsstrafen
- Wertverluste und Zusatzkosten
- Schäden auf neuen Betriebsgrundstücken
Welche Deckungssumme/Versicherungssumme ist sinnvoll?
Die Versicherungssumme ist je nach Versicherung unterschiedlich. Sie richtet sich unter anderem nach
der zu versichernden Nutzfläche, dem Bestand an Tieren und der betrieblichen Ausstattung sowie der Anzahl an versicherten Personen.
Die jeweiligen Versicherungssummen sollten den tatsächlichen Umständen angemessen sein. Unterversicherungen können teuer werden, weshalb
viele Anbieter landwirtschaftlicher Versicherungen eine Unterversicherungsverzichtzusage verlangen.




