Was ist eine Arbeitsunfallversicherung?
Arbeitsunfallversicherung für Angestellte
Die Arbeitsunfallversicherung ist durch eine betriebliche und eine gesetzliche Unfallversicherung definiert. Arbeitgeber sichern ihre Angestellten auf gesetzlicher Grundlage durch Anmeldung in der gesetzlichen Unfallversicherung ab. Sie leisten entsprechende Beiträge.
Die gesetzliche Unfallversicherung stellt eine Grundsicherung für Arbeitsweg (An- und Abfahrt und Dienstreisen mit klarem Arbeitsinhalt) und Arbeitsbereich bereit. Sie deckt Kosten für Unfälle und Folgekosten bei Invalidität ab.
Im Kern erfasst die gesetzliche Unfallversicherung die Kostenerstattung für Unfallkosten und Unfallfolgekosten. Sie trägt die Erstattung für Rehabilitationsmaßnahmen, Heil- und Behandlungskosten, die über den Rahmen der Krankenkassenleistungen hinausgehen und weitere Leistungen, die im Zusammenhang mit dem Unfall als Kosten auftreten (z.B. Kosten für Bergung und Transport, je nach Art des Unfalls und der sonstigen Absicherung).
Arbeitnehmer sind grundlegend in der gesetzlichen Unfallversicherung versorgt. Der Versicherungsschutz bei einem Unfall besteht auch dann, wenn der Arbeitgeber den Betrieb noch nicht beim Träger angemeldet hat oder die Beiträge säumig bleibt. Sie stellt damit einen Grundlagenschutz für den Arbeitsbereich her.
Zum Teil weit darüber hinaus gehen die Leistungen der betrieblichen Unfallversicherung. Zwischen dem Arbeitgeber und dem Versicherungsunternehmen wird ein bestimmter Leistungsrahmen vereinbart, der für eine festgelegte Gruppe von Unternehmensangehörigen definiert ist. In dieser Bedeutung wird die betriebliche Unfallversicherung auch als Gruppenunfallversicherung bezeichnet. Die jeweilige Police wird für eine festgelegte und abgeschlossene Gruppe von Mitarbeitern geschlossen. Z.B. werden die leitenden Angestellten eines Unternehmens versichert. Die betriebliche Unfallversicherung nimmt alle im Unternehmen befindlichen Personen, die dieser Gruppe angehören, auf. Eine namentlich personalisierte Versicherung erfolgt nicht.
Welche Leistungen die betriebliche Unfallversicherung im Einzelnen erbringt, hängt von ihrer Zusammenstellung ab. Sie wird in der Regel gezielt als Ergänzung von Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung konzipiert und auf die spezielle Risikolage der versicherten Mitarbeitergruppe hin angepasst.
In viele Tarife wird eine Invaliditätsrente einbezogen, die ergänzend zur gesetzlichen Leistung fällig wird und sich an einem festen Betrag orientiert. In der gesetzlichen Unfallversicherung wird die Rentenhöhe, verkürzt gesagt, anhand des zuletzt erzielten Verdienstes und dem Grad der Beschädigung bestimmt. Die betriebliche Unfallversicherung kann davon abweichen und eine Höchstrente festsetzen, die je nach Grad der Einschränkung anteilig reduziert wird. Verschiedene Anbieter der betrieblichen Unfallversicherung zahlen bereits die volle Rentenhöhe ab einer Einschränkung von 50%.
Darüber hinaus können umfangreiche Sonderleistungen vereinbart werden. Die Übernahme von Dienstleistungen im Rahmen der Unfallbehebung, weitergehenden Behandlungs- und Rehabilitationskosten, Leistungen plastischer Chirurgie u.a. können in den Katalog der betrieblichen Unfallversicherung aufgenommen werden.
Die Police wird vom Arbeitgeber geschlossen und gilt für alle erfassten Arbeitnehmer. In der Regel leistet der Arbeitgeber auch den Beitrag.
Arbeitsunfallversicherung für Selbstständige
Für Selbstständige ist die Arbeitsunfallversicherung meist Teil eines umfassenderen Versicherungskonzepts. Arbeits- und Wegeunfälle und die Versicherung des privaten und freizeitlichen Umfelds sind häufig eingeschlossen.
Besonderer Wert in der Arbeitsunfallversicherung für Selbstständige sollte auf die Regelung von Verdienst- und Einkommensausfall gelegt werden. Unfälle mit dauerhafter Folge sind oft schwere Einschnitte in die jeweilige Wirtschaftsleistung. Die Arbeitsunfallversicherung kann hier kompensatorisch wirken und Kosten auffangen, die aus Einnahmeverlusten resultieren. Oft werden so persönliche Risiken vermieden, die das Wirtschaftsmodell schneller als erwartet gefährden können.
Leistungen der Arbeitsunfallversicherung können auch integriert sein in Lösungen zur Berufsunfähigkeitsversicherung für Selbstständige. Auch Einnahmeausfälle können mit entsprechenden Leistungen, die auch Übergangsweise für eine längere Genesungsphase vereinbart werden können, sind regelmäßig Bestandteil der abgeschlossenen Versicherungsleistungen.
- Selbstständige in der gesetzlichen Unfallversicherung
Fast allen Berufsgruppen, die selbstständig arbeiten, ist es möglich, freiwillig Mitglied in der gesetzlichen Unfallversicherung zu werden. Hier können Basisleistungen in ungefährer Entsprechung zur gesetzlichen Arbeitsunfallversicherung vereinbart werden – oder aber einzelne erweiterte Leistungen. - Selbstständige in der beruflichen Unfallversicherung
Selbstständige können, analog zu Regelungen in der betrieblichen Unfallversicherung, ihre Arbeitsunfallversicherung sehr individuell gestalten und damit Einfluss auf die Beitragsgestaltung nehmen. Auch die persönliche Risikoanalyse ist auf diese Weise effektiv abbildbar und kann verlässlich gelten. - Selbstständige und erweiterter Berufsunfähigkeitsschutz und Unfallschutz
In vielen Angeboten integrieren Versicherer die Arbeitsunfallversicherung in umfassendere Pakete. Vorteil für Selbstständige ist hier meist eine vergünstigte Rate im Vergleich zur Einzelpolice. Für die Konzeption solcher Modelle ist jedoch zu beachten, dass eine selektive Kündigung einzelner Teile der Versicherung meist die gesamte Versicherung betreffen. Das muss für die Nachhaltigkeit des persönlichen Risikomanagements beachtet werden.
Welche Leistungen erbringt die Arbeitsunfallversicherung?
Die Leistungen der Arbeitsunfallversicherung sind auf breiter Grundlage gestaffelt.
Grundlegend zählen dazu in der gesetzlichen Unfallversicherung:
- Kosten zur Unfallbehebung
- Kosten für erweiterte Heilbehandlung und Reha-Maßnahmen
- Umbau- und Wiedereingliederungskosten bei teilweiser Invalidität (Anpassung des privaten und beruflichen Umfelds)
- Hinterbliebenenschutz (Einmalleistungen als Kapitalleistung)
- Kostenbeteiligung bei Pflegeleistungen
- Bereitstellung persönlicher Budgets im Rahmen langfristiger Ausfälle
- je nach Träger verschiedene weitere Maßnahmen und Inhalte.
Die Leistungen der betrieblichen Arbeitsunfallversicherung können traditionell offener gestaltet werden. Sie umfassen regelmäßig Rentenleistungen gestaffelt nach Grad der Einschränkung, Einmalleistungen bei schweren Unfällen, Sonderleistungen für bestimmte medizinische Mehrleistungen und andere individuell gestaltbare Leistungen mehr.
Im Kern bestimmt der Arbeitgeber in Zusammenarbeit mit dem Versicherer die konkreten Leistungen der betrieblichen Unfallversicherung. So können auch nur bestimmte Teile der Arbeitstätigkeit zusätzlich versichert werden oder bestimmte Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung, die ggf. zu gering erscheinen, für eine konkrete Risikolage aufgestockt.
Die betriebliche Unfallversicherung gilt als Gruppenunfallversicherung für festgelegte Gruppen von Mitarbeitern im Unternehmen (z.B. Ingenieure, leitende Angestellte, etc.).
Ist eine Arbeitsunfallversicherung sinnvoll?
Die Arbeitsunfallversicherung ist dann besonders wichtig, wenn sie die einzige Absicherung gegen Arbeitsunfälle ist bzw. Arbeitsunfälle ohne sie nicht gedeckt sind. Zwar übernimmt bei nicht bestehender Arbeitsunfallversicherung die Krankenkasse einen großen Teil der Behandlung – aber die Folgekosten sind in den meisten Fällen nicht angemessen abgesichert. Die oft einspringende staatliche Erwerbsminderungsrente leistet, generell beurteilt, zu wenig, um einen bestimmten Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Sie tritt überhaupt erst ab einer tiefgreifenden Schädigung in Leistung. Mit einer Arbeitsunfallversicherung kann diesen Nachteilen effizient entgegen gewirkt werden.
Vor allem Selbstständige, die auch den automatischen Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung nicht genießen, sollten die Aufnahme in das eigenen Portfolio an berufsbezogenen Versicherungen prüfen.
Die betriebliche Arbeitsunfallversicherung hat neben Gewinnen für das Ansehen des Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber auch den Vorteil, dass sie als freiwillige soziale Leistung steuerlich wirksam ist. Das gilt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen. Zusätzlich liefert sie gezielte und sinnvolle Ergänzungen zur bestehenden gesetzlichen Unfallversicherung.
Wie finde ich die günstigste Arbeitsunfallversicherung?
Je nach Art des Beschäftigungsverhältnisses, für das die Arbeitsunfallversicherung gelten soll, muss eine entsprechende Suche durchgeführt werden. Der Online-Vergleich stellt eine verlässliche Grundlage für die Einhaltung günstiger Tarife in der Arbeitsunfallversicherung dar. Er sortiert übersichtlich und transparent die für die individuellen Anforderungen leistungsstärksten und günstigsten Tarifmodelle.
Im Online-Vergleich stehen zusätzlich Versicherungsfachleute bereit, um bei der Beantwortung wichtiger Fragen zu unterstützen. Sie helfen bei der Bewertung der einzelnen Anbieter und ermöglichen einen direkten Abschluss, selbstverständlich ohne Mehrkosten.
Online-Vergleich und telefonische Expertenberatung sind kostenfrei und unverbindlich und können beliebig oft wiederholt werden.