Bauingenieure unterliegen in ihrer täglichen Berufsausübung vielfältigen Risiken, aus denen komplexe Haftungszusammenhänge entstehen.
Das bedeutet, dass neben der grundlegenden Haftung für fahrlässig oder unachtsam begangene Fehlleistungen eine Haftungssituation besteht, die dem Bauingenieur durch seine Verantwortung zukommt und die er nur bedingt selbst kontrollieren kann.
So kommen im beruflichen Umfeld auch Fehler von Angestellten oder Formfehler zum Tragen, wenn es um die Erhebung von Schadenersatzansprüchen geht. Die Berufshaftpflichtversicherung springt hier ein und übernimmt für den Bauingenieur den Ausgleich der Schadenersatzansprüche.
In komplexen Arbeitsumgebungen kommt es häufig zu Fehleinschätzungen, die auf Grund eines Informationsmangels entstanden sind. Oft ist formal der Bauingenieur für die Berücksichtigung der fraglichen Information zuständig – vernachlässigt oder vergisst er das und kommt es daraufhin zu einem Schaden, muss er dafür haften. Fahrlässiges Verhalten wird von der Berufshaftpflichtversicherung als Schadengrund anerkannt. Der Bauingenieur wird von der Zahlung der Schadenersatzsumme bis zur Höhe der vollen Deckungssumme freigestellt.
Darüber hinaus gelten für bestimmte Beschäftigungsumgebungen, Landesverbände und Berufskammern Pflichtvereinbarungen für den Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung. Das bedeutet, dass eine Standeskammer zur Berufszulassung den Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung verlangt. Diese Regelungen betreffen gleichermaßen Bauingenieure wie Architekten. Bisweilen wird die Berufsausübung ohne Berufshaftpflichtversicherung sogar mit Geldbußen geahndet.
Was leistet eine Berufshaftpflichtversicherung für Bauingenieure?
Die Berufshaftpflichtversicherung kommt für Schadenersatzforderungen auf, die aus Fehlern in der Berufsausübung des versicherten Bauingenieurs resultieren. Sie stellt von den Kosten dafür frei oder regelt die Abwehr unberechtigter Forderungen.Die wichtigsten Absicherungen sind nötig für:
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Fehler in der Baukoordination
Werden bei Vorbereitung, Durchführung, Bestellvorgängen oder Handwerkerdisposition Fehler begangen, die nach Qualifikation und Berufsgrundlage des Bauingenieurs hätten vermieden werden müssen und sind dadurch Schäden entstanden, kann der Bauingenieur dafür in Haftung genommen werden. Schadenersatzansprüche können hier bspw. der betroffene Bauherr oder der Dienstgeber des Bauingenieurs erheben – je nachdem, wer durch den Fehler geschädigt worden ist. Die Berufshaftpflichtversicherung kompensiert hier diese Forderungen.
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Fehler bei der Bauplanung oder in Messverfahren
Messungsreihen oder Planungsabschnitte können in ihrer Komplexität schnell aus kleinen Fehlern große Probleme machen. Folge- und Kettenschäden sind sehr häufig kostenintensiv. Es entsteht das Risiko von Nachbesserungs- oder Restaurantionsarbeiten bis hin zum Rückbau. Für die Kosten muss nach gesetzlicher Regelung der Haftpflicht der Bauingenieur aufkommen, wenn der Schaden durch seinen Fehler entstanden ist. Die Berufshaftpflichtversicherung kompensiert die Zahlungen.
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Beratungsfehler
Schäden, die nach Beratungsfehlern entstehen, deckt die Berufshaftpflichtversicherung. Schnell ist der Bauingenieur mit entsprechenden Vorwürfen nach einer längeren Zeit zwischen Beratung und Schadeneintritt konfrontiert, jedoch sind Dokumentationen oft lückenhaft. Rechtlicher Beistand ist für eine faire und transparente Aufklärung nötig. Die Berufshaftpflichtversicherung kommt für die Kosten der rechtlichen Prüfung auf. Muss der Bauingenieur trotzdem für den Schaden aufkommen, weil ihm ein Fehler nachgewiesen wurde, steht die Deckungssumme in voller Höhe dafür zur Verfügung. Die Berufshaftpflichtversicherung übernimmt die Rechtskosten vor dem Leistungshintergrund der sog. eingeschlossenen Rechtsschutzfunktion.
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Fahrlässiges oder fehlerhaftes Handeln bei der Bauüberwachung
Bauüberwachung erfordert umfangreiche Dokumentation und ist eine komplexe Tätigkeit. Fehler können schnell passieren – die Haftung ist jedoch oft eindeutig geregelt. Die Berufshaftpflichtversicherung ersetzt Schadenkosten, die aus Bauüberwachungsfehlern des Bauingenieurs resultieren.
Was muss ein Bauingenieur bei Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung beachten?
Einschlussmöglichkeiten und Zusatzleistungen
Für den Abschluss der Berufshaftpflichtversicherung ist es ratsam, mögliche Zusatzleistungen zu prüfen. Wichtigste Elemente sind Rechtsschutzbestandteile, die im Fall gerichtlicher Auseinandersetzungen bis hin zu Straftatvorwürfen Kosten für anwaltliche Leistungen, außergerichtliche Klärungsmethoden (Schlichtung, Mediation) und Gerichtskosten trägt. Der Bauingenieur wird hier von wesentlichen Punkten der Rechtsauseinandersetzung freigestellt.
Deckungssummen
Je nach konkretem beruflichen Umfeld sind unterschiedliche Deckungssummen nötig. Die Deckung der Berufshaftpflichtversicherung bestimmt zu einem wesentlichen Punkt die Beitragshöhe. Jedoch birgt eine zu gering kalkulierte Deckungssumme erhebliche Risiken, denn alle Leistungen, die aus einem Schadenfall die Höhe der maximalen Deckung übersteigen, muss der Bauingenieur selbst tragen. Im Vergleich können die Raten und Deckungssummen optimiert werden.
Welche Anbieter von Berufshaftpflichtversicherungen für Bauingenieure sollten verglichen werden?
Für ein umfassendes und verlässliches Bild der günstigsten und leistungsstärksten Angebote in der Berufshaftpflichtversicherung für Bauingenieure ist ein Vergleich aller relevanten Anbieter grundlegend.
Das schließt auch zur eventuellen Vorbereitung eines Wechsels den Vergleich der ggf. bereits vorhandenen Berufshaftpflichtversicherung mit ein.
Ebenfalls wichtig ist der Vergleich der Anbieter und ihrer Leistungen in Bezug auf Kammervorgaben, wenn diese zwingend eingehalten werden müssen (Mindestanforderungen beachten).
Vor diesem Hintergrund schließt der Vergleich mindestens die folgenden Versicherer ein:
- HDI
- VHV
- R+V
- Allianz
- Ergo
- u.a.m.
Je nach konkretem Sachverhalt werden jedoch wesentlich mehr Anbieter und Tarifmodelle verglichen, um das günstigste Angebot zu finden.
