Die Existenzschutzversicherung wird erst seit einigen Jahren angeboten. Aus diesem Grund ist sie den meisten Verbrauchern nicht bekannt. Bei vielen Versicherungsanbietern ist sie noch gar nicht zu finden. Die Existenzschutzversicherung ist eine Mischung aus Absicherung bei schwerwiegender Krankheit und Absicherung bei Unfallereignis mit schwerwiegenden Folgen. Im Gegensatz zur Berufsunfähigkeitsversicherung leistet die Existenzschutzversicherung auch dann, wenn der Versicherte aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht berufsunfähig ist.
Das Risiko besteht ein ganzes Leben lang, dass ein folgenschwerer Unfall oder eine schwere Krankheit die Existenz der betroffenen Person und eventuell die Familie in Gefahr bringt. Leider ist es mit der gesetzlichen Absicherung dahingehend nicht getan. Denn in den vergangenen Jahren wurde die Erwerbsminderungsrente weiterhin reduziert, teilweise sogar komplett abgeschafft. Gerade junge Menschen sind hier besonders angesprochen. Sie können nicht mehr darauf bauen, ihren Lebensunterhalt bei Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit bestreiten zu können. Junge Menschen entscheiden sich aus diesem Grund immer häufiger für eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder auch eine Unfallversicherung. Die Unfallversicherung tritt in dem Fall ein, wenn der Versicherte infolge Unfall derart beeinträchtigt ist, dass er seinen Beruf nicht mehr ausüben kann.
Die Existenzschutzversicherung ist eine Kombination aus Berufsunfähigkeitsversicherung und Unfallversicherung. Sie tritt dann ein, wenn der Versicherungsnehmer infolge Unfall oder schwerer Krankheit nicht mehr arbeiten gehen kann. Sogar bei Bestehen von Pflegebedürftigkeit werden Leistungen als lebenslange Rente erbracht. Die Höhe der Rente wird bei Vertragsabschluss individuell verhandelt. Hier ist darauf zu achten, nicht nur an Lebenshaltungskosten zu denken, sondern auch an bestehende Kreditverpflichtungen. Empfohlen wird daher, zwischen 60 und 80 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens abzusichern, wobei bei den Anbietern die Höhe der Rente auf 250 Euro bis 3000 Euro begrenzt ist. Wer sich für eine Existenzschutzversicherung interessiert, sollte sich vorab gut informieren, am besten beim Versicherungsanbieter seines Vertrauens oder aber durch Versicherungsvergleich im Internet. Beim Onlinevergleich lässt sich wunderbar ein Wunschtarif innerhalb von wenigen Minuten ermitteln.
Bausteine der Existenzschutzversicherung
Bei den meisten Versicherungsanbietern setzt sich die Existenzschutzversicherung aus der Grundfähigkeitsrente, der Pflegerente, der Organrente und der Unfallrente zusammen. Tritt der Versicherungsfall ein, wird die Rente bis zum obligatorischen Renteneintritt gezahlt, wobei einige Versicherer die Option anbieten, die Rente bis ans Lebensende zu zahlen. Die Rentenhöhe wird gleich bei Vertragsabschluss fix vereinbart. Und auch hier gilt: Informieren Sie sich bei Interesse ausführlich.
Zielgruppe der Existenzschutzversicherung
Diese Form der Versicherung eignet sich für Personen, die körperlich oder handwerklich arbeiten. Zudem für diejenigen Personen, bei denen aus gesundheitlichen Gründen der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung nicht gegeben ist. Zu kritisieren ist eventuell, dass im Fall von psychischen Erkrankungen kaum Schutz durch die Existenzschutzversicherung geboten wird. Werden Versicherte wegen Depressionen oder Burn-out aus einer Behandlung als weitgehend geheilt entlassen, besteht kein Anspruch auf Leistungen aus der Invaliditätsabsicherung. Daher ist die Existenzschutzversicherung eine Alternative, die allerdings ihre Einschränkungen aufweist. Sie eignet sich aber gut als Ergänzung zu bestehenden anderen Versicherungsverträgen.
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