Warum ist eine Luftfahrtversicherung sinnvoll?
Bestimmte Risiken lassen sich nicht mit einer herkömmlichen Versicherung abdecken. Allerdings
ist gerade in Umgebungen, in denen besondere Risiken bestehen, eine wirksame Absicherung extrem wichtig. Der Versicherungsmarkt hat dafür spezielle Versicherungsformen entwickelt. Für den Bereich Luftsport, Fliegen, Fallschirmspringen, Ballonfahren und andere Aktivitäten in dieser Form ist die Luftfahrtversicherung entwickelt worden.
In der Luftfahrtversicherung sind spezielle Risiken gezielt abgesichert. Die Anbieter fassen je nach Tarifmodell von der Haftpflicht bis zur Unfallversicherung viele Risiken in Gesamtlösungen oder Paketangeboten zusammen. Sie sind in der Versicherungssumme und darin, wann der Leistungsfall in der Versicherung eintritt, optimal auf den Bereich Luftsport angepasst.
Für Flugzeugführer, Halter von Flugzeugen und Piloten ist in der Luftfahrtversicherung die Haftpflicht für Schäden, die ohne Vorsatz trotzdem in der Verantwortung des Piloten bzw. Flugzeugführers liegen, abdeckt. In der Regel sind Halter und Passagiere in einer kombinierten Police abgesichert, jedoch bestehen auch andere Lösungen. Hier muss vor Abschluss der Luftfahrtversicherung entsprechend geprüft werden, welche Risiken von der Versicherung erfasst werden und welche gesondert abgedeckt werden müssen.
Eine andere Haftungssituation, vor allem im Hinblick auf die Regelungen zu Schadenfällen und Versicherungssummen, liegt beim Betreiber eines Flugplatzes, Landefelds oder Startplatzes vor. Auch hier kann die Luftfahrtversicherung die Deckung übernehmen. Sie wird in diesem Fall entsprechend auf die Risiken vor Ort abgestimmt, in der Hauptsache auf Fragen der gesetzlichen Haftpflicht und nötige Deckungssummen, und bezieht sich auf Menge des Flugverkehrs, Art des Flugverkehrs, Umfang im Passagierbetrieb und weitere Risikofaktoren, die im Vorfeld bestimmt werden müssen, damit eine effiziente Deckung erfolgen kann.
Für die Absicherung von Personen in der Luftfahrtversicherung kann neben der Haftpflichtversicherung bezogen auf die betriebenen Luftsportgeräte (Flugzeuge, Heißluftballons, Ultraleichtflugzeuge, Fallschirme, Paraglider u.s.w.) auch eine Kaskoversicherung eingeschlossen werden. Vergleichbar zur Versicherung beim Auto sind auch hier Schäden am eigenen Luftsportgerät bzw. am eigenen Flugzeug versichert, wenn der Unfall bzw. die Beschädigung auf den Versicherten selbst zurückgeht (sofern sie nicht vorsätzlich erfolgt ist).
Darüber hinaus kann in der Personenversicherung gegen finanzielle Folgen aus Unfällen vorgesorgt werden. Die Luftfahrtversicherung beinhaltet für diesen Fall eine Unfallversicherung, die den Versicherten begünstigt und neben medizinischen Sofortmaßnahmen auch und vor allem Kosten für Unfallfolgen trägt, die mittel- und langfristig anfallen bzw. den Versicherten belasten. Mittel- und langfristige Kosten sind nur sehr bedingt in der gesetzlichen Unfallversicherung abgedeckt, von den Krankenkassen werden sie nur unter bestimmten Voraussetzungen übernommen.
Vor dem Hintergrund eines in der Regel erhöhten Unfallschwere-Risikos im Luftsport bieten verschiedene Versicherer die Unfallversicherung bereits in Kombination mit der Luftfahrtversicherung bzw. als deren Bestandteil an.
Fluglehrer und Trainer unterliegen einem erweiterten Haftungsbereich, der sich aus der pflichtgemäßen Überwachung und Anleitung ihrer Schüler ergibt. Sie haften sowohl diesen Schüler gegenüber als auch weiteren Dritten, wenn Schäden entstehen, die auf sie als Verantwortliche zurückzuführen sind.
In der Luftfahrtversicherung können diese Risiken für Trainer, Übungsleiter, Fluglehrer, Fallschirmspringlehrer und ähnliche Tätigkeiten gezielt versichert werden. Hauptsächlich werden hier die Deckungssummen angepasst und der Eintritt der Versicherung für den Schadenfall geregelt.
Flugvereine stellen über die Luftfahrtversicherung oft ihre Vereinsversicherung bereit. Ob hier eine Gruppenunfallversicherung oder eine Sportversicherung oder eine erweiterte, aus den Aufgaben des Vereins resultierende Haftpflicht abdeckt werden muss und welche Leistungen die Vereinsversicherung umfassen muss (und inwieweit sie von der ggf. grundlegenden Haftpflichtversicherung in der Luftfahrtversicherung abweichen muss) lässt sich optimal im Versicherungsvergleich kostenfrei und unverbindlich besprechen und herausfinden.
Einen erweiterten Haftungsbereich und in der Regel höhere Deckung müssen Veranstalter von Luftsportereignissen abdecken. Die Luftfahrtversicherung muss hier entsprechend auf die jeweilige Veranstaltung eingestellt werden. Je nach Anbieter können pauschale Basisabsicherungen für Veranstalter abgeschlossen werden oder je nach Einzelrisiko jede Veranstaltung separat versichert werden.
Welche Gefahren und Schäden sind in der Luftfahrtversicherung versichert?
Der schlimmste Fall, den die Luftfahrtversicherung abdecken muss, ist der Absturz. Schwere körperliche Schäden, Schäden Dritten gegenüber und Schäden
am eigenen Sportgerät sind die Folge – und bei entsprechender Zusammenstellung der Komponenten
in der Luftfahrtversicherung auch abgesichert.
Geleistet wird als finanzielle Entschädigung
oder als Kostenübernahme, direkt und indirekt.
Zum Glück kommt es selten zum Äußersten. Die häufigsten Unfälle finden am Boden statt. Flugzeugbewegungen im Hangar oder auf dem Rollfeld, die andere Flugzeuge oder Einrichtungen der Infrastruktur beschädigen oder Personenschäden, die durch unachtsames Bewegen, beim Einsteigen u.ä. passieren. Die Luftfahrtversicherung greift hier als Haftpflichtversicherung.
Schäden am eigenen Luftfahrzeug, Sportgerät oder der jeweiligen versicherten Sachen können in der Kaskoversicherung abgedeckt werden. Die Luftfahrtversicherung erstattet die Unfallschadenkosten, die aus der Beseitigung des Schadens erwachsen. In der Regel wird (analog zur Kfz-Versicherung) eine Selbstbeteiligung vereinbart.
Unfälle passieren – und können im Hinblick auf ihre finanziellen Wirkung in der Luftfahrtversicherung versichert werden. Sie kann je nach Tarifmodell eine Unfallversicherung einschließen, die analog zur privaten Unfallversicherung die entsprechenden Leistungen erbringt. Das sind je nach Angebot Leistungen für die medizinische Soforthilfe, Übergangsleistungen und Rentenzahlungen im Fall einer Invalidität infolge des Unfalls.
Im Weiteren sind je nach Art der Luftfahrtversicherung spezielle und ausgeweitete Risiken versichert für:
- Veranstalter von Luftsportereignissen (Risiken der Veranstalterhaftung, Personenschäden, Sachschäden)
- Fluglehrer, Trainer und andere Personen, denen durch ihre Aufgabe eine besondere Verantwortung obliegt und damit in der Regel ein besonders geartetes Risiko versichert werden muss (Schadenersatzansprüche Dritter, Aufsichtspflicht u.s.f.)
- andere Bereiche der Luftfahrt, die einer speziellen Absicherung bedürfen.
Was ist vor dem Abschluss einer Luftfahrtversicherung wichtig?
Vor Abschluss der Luftfahrtversicherung sollte vor allem das konkrete Risikoumfeld geprüft werden, damit Leistungen und Haftungseinschlüsse gezielt angepasst werden können. Das macht auch die Beitragshöhe kalkulierbar und verhindert auf der einen Seite unnötige Leistungen, die bezahlt werden, und auf der anderen Seite eventuelle Deckungslücken, weil die Versicherung für ein bestimmtes Risiko nicht leisten muss.
So variieren die Ansprüche von Piloten und Flugzeugbesitzern natürlich erheblich untereinander (Häufigkeit und Art des privaten Flugverkehrs, Wert des Flugzeugs, etc.) und auf der anderen Seite zu anders gearteten Anforderungen, die bspw. Luftsportvereine und Betreiber von Flugplätzen haben.
Wie hoch sollte die Versicherungssumme angesetzt sein?
Die Versicherungssumme richtet sich nach dem konkreten versicherten Risiko. Das hängt stark
von der Art der Versicherung innerhalb der Luftfahrtversicherung ab, für die ggf. separate Deckungssummen vereinbart werden. So gelten
in der Haftpflichtversicherung in der Regel pauschale Deckungen für die unterschiedlichen Schadenarten, anhängig nur davon, ob es eine Personenversicherung oder einer Vereins-, Gruppen- oder Gesellschaftshaftpflichtversicherung ist.
Für Kaskoversicherungen werden die Deckungssummen meist am versicherten Wert direkt orientiert. Die Beitragshöhe kann hier durch die Vereinbarung einer Selbstbeteiligung im Schadenfall angepasst werden.
In der Unfallversicherung zählt das Leistungsprinzip der versicherten Inhalte.
Im Versicherungsvergleich können gezielt Deckungssummen verglichen und nach Inhalten und Deckungsarten sortiert werden.
Was muss bei der Luftfahrtversicherung beachtet werden?
Die Luftfahrtversicherung ist eine spezielle für den, meist privaten, Luftverkehr ausgerichtete Versicherungsform, die verschiedene Komponenten umfassen kann. Das können sein:
- Haftpflichtversicherungen für Personen, Vereine und Einrichtungen
- Kaskoversicherungen für Luftfahrzeuge, Sportgeräte u.a.
- Erweiterung für spezielle Aufgabengebiete (Lehrer, Trainer)
- Unfallversicherungen zur Absicherung finanzieller Folgen eines Unfalls.
Je nach Anbieter kann das entsprechende Paket weitere Inhalt umfassen. Im Versicherungsvergleich stehen Experten zum Thema kostenfrei und unverbindlich bereit, weiterführende Fragen klären zu helfen.