Kautionsversicherung


    Warum ist eine Kautionsversicherung sinnvoll?

    Kautionsversicherung - Frau am Arbeitsplatz Finanzielle Transaktionen zwischen Geschäftspartnern müssen häufig abgesichert werden gegen Risiken von Zahlungsausfällen
    beim Abnehmer, Auftraggeber oder Kunden.

    Gleiches gilt bei der Finanzierung hoher Kapital- und Investitionswerte, auch zwischen Privatpersonen,
    oder bei dauerhafter geschäftlicher Bindung zwischen Privatpersonen und Gesellschaften.

    Solche Absicherungen können Bürgen übernehmen, häufig treten bspw. Banken als solche Bürgen auf. Allerdings ist die Prüfung der Bürgschaftsbedingungen oft langwierig und der Ausgang ungewiss. Versicherungsunternehmen regulieren zudem eine Vergabe in der Kautionsversicherung häufig wesentlich unbürokratischer und zügiger im Vergleich zu Banken. Besonders im täglichen Geschäftsbetrieb, der oft eine schnelle, zumindest zügige Auftragsbestätigung erfordert, ein großer Vorteil.

     

    Die Kautionsversicherung wird vom Schuldner abgeschlossen. Sie tritt als Bürgschaftsgeber für den Schuldner ein und leistet im Versicherungsfall an den Gläubiger bzw. den, dessenvorausgelegteLeistung durch den Schuldner bzw. Leistungsverpflichteten versichert wird. Begünstigt wird durch die Versicherung also nicht der Versicherungsnehmer selbst. Jedoch wird keine Übernahme der Haftpflichten des Versicherungsnehmers getragen. Verschuldet er strafbar oder vorsätzlich den Leistungsausfall oder ist der Grund für das Versagen der Leistungserfüllung nicht vor dem wirtschaftlichen Hintergrund eingetreten, der für die Kautionsversicherung ausschlaggebend ist und für dessen Tragfähigkeit sie haftet.

     

    Die Kautionsversicherung prüft für den Gläubiger die Liquidität und wirtschaftliche Grundlage des Schuldners. Die Versicherung sieht für den Schadenfall vor, dass offene Leistungen, deren Höhe konkret fest oder dynamisch vereinbart werden kann, an den Gläubiger fließen, wenn der Schuldner diese Leistungen nicht mehr selbst erbringen kann.

     

    Das macht die Kautionsversicherung vor allem im geschäftlichen Umfeld bedeutsam, da sie gerade bei längerfristig angelegten Aufträgen eine wirksame Absicherung vor Verlusten darstellt, die den Gläubiger insbesondere bei Zahlungsunfähigkeit, Insolvenz oder Geschäftsaufgabe aus wirtschaftlichen Gründen treffen können.

     

    Ein Teil der Kautionsversicherung wird zwischen privaten Investoren (z.B. im Immobiliengeschäft) und Geschäftsparteien angesiedelt, z.B. wenn Kreditrestschulden versichert werden gegen Zahlungsunfähigkeit des Versicherungsnehmers. Diese Versicherungsform, die vor allem bei der Finanzierung von Hausbau und Sanierung angewandt wird und oft über langfristige Zeiträume angelegt ist, wird auch als Kreditversicherung oder Restschuldversicherung bezeichnet. In der Anwendung versichert sie in der Regel einen Kreditnehmer seinem Kreditgeber gegenüber hinsichtlich der Abzahlungsschuld, wenn ihm durch unvorhergesehene Umstände (in der Regel bei schwerer Krankheit, Tod eines Hauptverdieners in der Absicherung von Ehegemeinschaften, Invalidität u.a.) eine Weiterführung der Kreditleistungen unmöglich wird. Der Kreditgeber wird durch die Kautionsversicherung entschuldet.

     

    Verschiedene Arten der Kautionsversicherung

    Die Kautionsversicherung wird vor unterschiedlichem geschäftlichen Hintergrund und mit unterschiedlichem geschäftlichen Ziel eingesetzt. Versichert wird dem Grunde nach immer die Zahlungsunfähigkeit beim Versicherungsnehmer bzw. der Zahlungsausfall bei dessen Gläubiger durch äußere Umstände. Die Kautionsversicherung prüft grundsätzlich die Liquidität des Versicherungsnehmers. Vorteil gegenüber die Liquiditätsprüfung bei Banken ist in der Regel die schlankere Abwicklung. Zudem wird kein Kredit bereitgestellt. Die Versicherung haftet lediglich bei Zahlungsausfall.

    Kautionversicherung- Mann hält ein Tablett

    Abgesichert werden können:

     

    • Bürgschaften, die Leistungen während einer Gewährleistungsfrist garantieren
      Versichert wird auch hier die Zahlungsfähigkeit des Versicherungsnehmers. Inhalt sind Gewährleistungsansprüche, die nach Auslieferung auftreten und für die der Lieferant als Versicherungsnehmer haftet. Wird er insolvent und kann die angeforderten Leistungen nicht erbringen, tritt die Kautionsversicherung ein und haftet für die Kosten des Gewährleistungsausgleichs.
    • Mietkautionen
      Eine spezifische Ausprägung erfährt die Kautionsversicherung bei der Gewährleistung von Kautionsstellungen. Sie stellt dem Überlassenden einer Sache, für deren Rückerstattung er eine Kaution erhebt, diese Kautionsleistung in Aussicht, wenn die für die Kautionsleistung festgelegten Gründe eintreten. Dabei bürgt die Versicherung für den Versicherungsnehmer dafür, dass er im Fall der Kautionsstellung diese selbst erbringt. Kann er das nicht, leistet die Versicherung ersatzweise.Die Mietkautionsbürgschaft oder Mietkautionsversicherung wird in der Hauptsache bei der privaten und geschäftlichen Anmietung von Wohn- bzw. Geschäftsraum herangezogen. Hier stellt die Kautionsversicherung anstelle einer Bar- oder Einlagenkaution die Garantie der Erfüllung einer durch den Vermieter angeforderten Kautionsleistung. Sie wird „auf erste Anforderung“, also auf die erste Erhebung durch den Vermieter wird durch die Versicherung ohne zusätzliche Prüfung geleistet, wenn der Mieter keinen Einspruch erhebt. Oder sie wird ohne diese Klausel mit umfassenderen Prüfungs- und Widerspruchsinhalten durch die Kautionsversicherung abgeschlossen.Die Höhe der Leistungen wird festgelegt durch die fest vereinbarte Kaution.
    • Bürgschaften, die sich aus Vertragsforderungen ergeben
      Hängt einer Vertragserfüllung eine Forderung an, die bei Nichterfüllung des Vertrags durch den Vertragspartner als Versicherungsnehmer geleistet werden muss, kann diese Leistung gegen Zahlungsausfall beim Versicherungsnehmer versichert werden. Je nach Vertragslage und Liquiditätsgrundlagen kann diese Absicherung auch Bestandteil der Vertragsgrundlagen durch den Auftraggeber sein. Auch der Versicherungsnehmer kann entsprechende Verträge von seiner Seite aus absichern.Häufig im Zusammenhang mit langfristigen Produktionsaufträgen vergeben sichert die Kautionsversicherung als Vertragserfüllungsversicherung die mögliche Insolvenz des Schuldners ab. Hier wird als Kapitalleistung der nicht geleistete Betrag versichert, der die Vertragsgrundlage gebildet hat.
    • Absicherung von Anzahlungen
      Speziell dann, wenn Händler oder Gewerbetreibende für den Erwerb eines Gutes oder einer Güterlieferung eine Anzahlung leisten müssen, und der Lieferzeitpunkt wesentlich versetzt zum Zahlzeitpunkt liegt, muss das Risiko des Verlustes der Anzahlung versichert werden. Das Risiko liegt vor allem darin, dass der Käufer die angezahlte Ware zum Zeitpunkt der Anzahlung noch nicht gesehen hat. Wird sie regresswürdig in schlechtem, beschädigten oder falschem Zustand geliefert, muss sie aus geschäftlichen Gründen zurückgegeben werden, die Anzahlung muss der Händler zurückerstatten.
      Risiko: Der Händler muss andere Verbindlichkeiten bedienen oder ist selbst in wirtschaftlichen Schwierigkeiten oder bereits insolvent. Für diesen Fall tritt die Kautionsversicherung in Leistung und erstattet anstelle des Händlers die Anzahlung an den Abnehmer zurück. Sie tritt jedoch nicht für Folge- und Nebenschäden ein, für die der Händler ggf. haften muss und die aus der Nicht-, Falsch- oder schadhaften Lieferung erwachsen.Die Anzahlungsabsicherung als Form der Kautionsversicherung wird gemeinhin vom Anzahler selbst abgeschlossen, der im Versicherungsfall auch begünstigt wird. Hier liegt eine andere Richtung der Absicherung in der Kautionsversicherung vor.

     


    Welche Gefahren und Schäden sind in der Kautionsversicherung versichert?

    Kautionsversicherung - Teamberatung im Büro Grundlegend sind in der Kautionsversicherung
    die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Risiken von Zahlungsausfällen versichert.

    In den meisten Formen der Kautionsversicherung ist
    der Versicherungsnehmer der Schuldner für den Fall eines bestimmten Ausfalls, Verlustes oder sonstigen, mit einer Kaution belegten Ereignisses.

    Das heißt: Der Versicherungsnehmer versichert seine Schuld, im Leistungsfall wird der Gläubiger durch die Versicherung begünstigt.

    Vor diesem Hintergrund ist die Kautionsversicherung im Geschäftsbetrieb eine übliche Versicherung, um besonders lang laufende Verträge angemessen gegen Risiken von Zahlungsausfällen und Insolvenz zu versichern.

    In der Anzahlungsversicherung wird eine andere Form der Begünstigung in der Kautionsversicherung umgesetzt. Hier trägt der Versicherungsnehmer gleichzeitig das versicherte Ausfallrisiko für eine verlorene Anzahlung auf einen Auftrag, in den meisten Fällen auf Handelstransporte u.ä. bezogen. Er wird im Leistungsfall durch die Versicherung auch begünstigt.

     


    Welche Kosten trägt die Kautionsversicherung im Schadenfall?

    Die Kautionsversicherung übernimmt die Entgeltung des Vertragspartners des Versicherten, wenn dieser zahlungsunfähig wird. Die Leistung wird als reine Kapitalleistung erbracht auch dann, wenn hintergründig andere Ansprüche für den Versicherungsfall ausschlaggebend sind, zum Beispiel in der Gewährleistungsversicherung.

     

    Damit tritt die Kautionsversicherung für Kapitalleistungen ein, die der Versicherte der Vereinbarung nach an seinen Gläubiger – in der Regel einen Vertragspartner – zahlen müsste.

     

    Für den Gläubiger versichert die Kautionsversicherung das Ausfallrisiko einer Investition oder voraus bezahlten bzw. geplanten Sache. Ihm werden seine Aufwendungen erstattet in der Höhe, die im Versicherungsvertrag vereinbart worden ist.

     

    Besondere Kosten werden von der Kautionsversicherung für die

    • Prozesskosten-Kautionsversicherung
    • und die Zollbürgschaftsversicherung

    übernommen.

    Begünstigter der Versicherung ist für die Zollbürgschaft nicht ein Vertragspartner des Versicherten, sondern eine Zoll- oder Steuerbehörde eines Landes.

     

    Die Prozesskosten-Kautionsversicherung stellt besondere Leistungen für vorläufig vollstreckbare Urteile in Höhe der vom Gericht angeordneten Sicherheitsleistung bereit, wenn noch nicht endgültig über ein Urteil entschieden ist, aus dem jedoch vorläufig gültig eine Zahlung an den Prozess-Gewinner zu leisten ist. Die Kautionsversicherung haftet für den erstinstanzlichen Gewinner, leistet im Falle des Unterliegens in späteren Prozessen jedoch an den Unterlegenen in der Erstinstanz.

     

    Hier sind also besondere Auslagekosten, ebenfalls in Form einer Kapitalleistung, versichert.

     


    Wie hoch sollte die Deckungssumme angesetzt sein?

    Kautionsversicherung - Geldscheine mit gestapelten Münzen Abgesichert wird in der Kautionsversicherung
    der Wert, für den die Versicherung bürgt.

    Das ist die vollständige oder verbliebene Leistungshöhe, wenn der Schuldner (als Versicherungsnehmer) seine Zahlungsfähigkeit verliert. Begünstigter ist der Gläubiger, dessen Wirtschaftswerte versichert sind und entgolten werden. Entsprechend bemisst sich die Deckungshöhe in der Kautionsversicherung an den jeweils konkreten Werten, die im Sinne einer Bürgschaft als zahlbare Grundlage versichert sein sollen.

    Nicht immer muss die gesamte Höhe des gehandelten oder in die Leistung fließendes Wertes versichert sein. Kreditverträge im Zusammenhang mit Erwerb und Ausbau von Immobilien werden häufig zeitlich geteilt. Vor diesem Hintergrund entstehen unterschiedliche Forderungen im Rahmen des vergebenen Kredits.

     

    Je nach Sachlage kann hier verschiedentlich versichert werden – der in Zahlung befindliche Posten, der im späteren Kreditverlauf neu zu verhandelnde Posten (hier werden oft neue Rückzahlungsbedingungen verhandelt, die sich auf Ratenhöhe und Zinssatz beziehen) oder eine Gesamtversicherung mit Zinsrisiko oder ohne feste Zinsaufnahme in die Deckungssumme.

     

    Die Wahl der Kautionsversicherung ist in diesem Zusammenhang stark von der jeweiligen Situation abhängig und von den konkreten Angeboten, die Versicherer dem Risiko gegenüber offenlegen.

     

    • Wird die Sicherheitsleistung einer Kautionsversicherung durch ein Gericht verlangt, legt das Gericht in der Regel auch die Höhe der Sicherheit fest.
    • Wird eine Mietkaution durch die Kautionsversicherung verbürgt, gilt in der Regel die im Mietvertrag beschriebene Höhe. Unterschieden wird hier eine Kautionsbereitstellung „auf erste Anforderung“ oder ohne diese Klausel.
    • Wird die Klausel vereinbart, erhält nach begründeter Kautionsforderung durch den Vermieter an die Versicherung der Mieter eine Frist zum Einspruch. Der Versicherer selbst verzichtet auf weitergehende Prüfung der Berechtigung.
    • Im anderen Fall kann die Versicherung selbst neben dem Mieter die Berechtigung der erhobenen Zahlungsforderung prüfen und ggf. zurückweisen.
    • In Vertragsversicherungen wird in der Regel der Ausfallwert einer Leistung versichert.

    Wie kann die günstigste Kautionsversicherung gefunden werden?

    Im Versicherungsvergleich sind alle relevanten Kautionsversicherer gelistet. Je nach Art der Kautionsstellung werden die entsprechenden Angebote gegenüber gestellt. Unter anderem unterscheiden sich die Kosten für die Kautionsversicherung nach der Höhe der versicherten Kapitalwerte, jedoch auch weitere Faktoren in der Prämienberechnung bilden den Beitrag. Ein effizienter Vergleich hilft, den günstigsten Anbieter zu finden.