- Was ist eine Industrieversicherung?
- Welche Schäden deckt die Industrieversicherung unter anderem ab?
- Welche Risiken können weiterhin im Rahmen einer Industrieversicherung abgesichert werden?
- Welche Unterschiede bestehen zu einer gewerblichen Sachversicherung?
- Warum und für wen ist eine industrielle Sachversicherung sinnvoll?
Was ist eine Industrieversicherung?
Die „Industrieversicherung“, wie diese
Versicherungsart auch genannt wird, ist kein einheitliches Versicherungsprodukt, sondern fasst verschiedene Deckungen industrieller Risiken,
wie zum Beispiel die Feuer- und die Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung,
die Haftpflicht-und Transportversichrung sowie technische Versicherungen zusammen.
Die Industrieversicherung wird nach einer sorgfältigen Bedarfs-und Risikoanalyse kalkuliert.
Dabei fließen in die Berechnungen alle relevanten Faktoren mit ein, die die Risiken- und damit die Höhe
der Prämie- bestimmen.
Folgende Aspekte können beispielsweise zum Tragen kommen:
- Brandmeldeanlagen
- Die Nutzungsart der Gebäude
- Die Bauweise
- Die Lage
- Die Beschaffenheit des Grundstücks
- Produktionsprozesse
- Nachbarschaftliche Gegebenheiten
Bei industriellen Sachversicherungen werden immer maßgeschneiderte Policen ausgestellt, die Versicherungssummen von mindestens 5 Millionen Euro vorsehen. Die jeweilige individuelle Gestaltungsmöglichkeit erlaubt optimalen Versicherungsschutz bei gleichzeitiger Senkung der Prämienkosten.
Welche Schäden deckt die Industrieversicherung unter anderem ab?
Die industrielle Sachversicherung bietet dem Versicherten umfassenden Schutz für Sachwerte und Erträge. So greift sie beispielsweise in folgenden denkbaren Fällen:
- Durch eine Windhose wurde das Dach eines Lagers beschädigt, da die Dachkonstruktion in das Haus hineingedrückt wurde. Im Bereich der Anlieferung hatte der Sturm einen Teil der Fläche des Daches angehoben, der dann wieder herabfiel, so dass Betriebseinrichtungen und Warenbestände beschädigt wurden. Die Schäden beliefen sich insgesamt auf 300.000 Euro.
- Ein denkbarer Fall ist auch, dass in einem Industriebetrieb sowohl technische als auch kaufmännische Ausstattungen und darüber hinaus Lagerbestände in den angrenzenden Gebäuden aufgrund eines Brandes stark beschädigt wurden, wobei ein Schaden von 4 Millionen Euro entstand. Ursache für das Feuer war eine überhitzte Kaffeemaschine, die sich entzündet hatte.
- Auch bei Großfeuer deckt die industrielle Sachversicherung die finanziellen Schäden ab.
Welche Risiken können weiterhin im Rahmen einer Industrieversicherung abgesichert werden?
Der finanzielle Schutz gegen Sturm, Feuer, Hagel, Einbruchdiebstahl sowie bei Leitungswasser für Betriebe und gewerbliche Firmen sind die Aufgaben der industriellen Sachversicherung. Der Industrieversicherung liegt eigentlich das Versicherungskonstrukt der Betriebshaftpflicht zugrunde, jedoch mit viel weitreichenderem Schutz. Doch die Absicherung gegen Feuerschäden, Sturm und Hagel, Einbruch, Vandalismus sowie eine Leitungswasserversicherung sind nicht die einzigen Risiken, die die Leistungen der industriellen Sachversicherung abdeckt. Denn beispielsweise gibt es in diesem Sektor Ausgestaltungen, die eine spezielle Einrichtungs-Absicherung eines Unternehmens vorsehen. Darunter fallen unter anderem die Maschinen- und Elektronikversicherung für fahrbare und stationäre Industrieanlagen.
Welche Unterschiede bestehen zu einer gewerblichen Sachversicherung?
Die Industrieversicherung bewegt sich oberhalb der Versicherungssummen im Hinblick auf den Inhalt von 2,5 Millionen Euro und wird von den Versicherungsgesellschaften als Industrieversicherung eingestuft. Die wesentlichen Unterschiede zu einer gewerblichen Sachversicherung sind:
- Der gewerbliche Sachversicherungsvertrag fußt auf einer so genannten „Pauschaldeklaration“. Das bedeutet, dass bestimmte Kosten, wie beispielsweise die Aufräumkosten nach einem Brandschaden, bis zu einer gewissen Höhe beitragsfrei eingeschlossen sind. In der industriellen Sachversicherung dagegen, muss der Versicherte für solche besonderen Leistungen generell zahlen, es sei denn, dem Vertrag liegt das passende Kostenmodell zugrunde, da eine solche Sachversicherung immer viel individueller ausgestaltet ist. Der Kunde kann zum Beispiel mit speziellen Brandschutzmaßnahmen beträchtliche Kosten einsparen.
- Im Bereich der industriellen Sachversicherung erfolgt keine Trennung zwischen Gebäude und Inhaltsversicherung, da sowohl die Betriebsstätte als auch der Inhalt in einer Police, wo dies vonnöten ist, versichert werden kann.
Warum und für wen ist eine industrielle Sachversicherung sinnvoll?
Egal, ob ein Brand, ein Sturm oder eine defekte Maschine unvorhergesehene Schäden verursacht:
Für den reibungslosen Betriebsablauf sowohl für Industrieunternehmen als auch für Dienstleistungsfirmen und Handelsbetriebe ist die Industrieversicherung ein wichtiger und unabdingbarer Schutz gegen alltäglich drohende unterschiedlichste Gefahren.
Diese Bedrohungen können einem Unternehmen- und damit dem Inhaber- erheblichen Schaden zufügen.
Die Industrieversicherung sichert dagegen die wichtigsten Risiken für Industrie, Handel
und andere Unternehmen ab, unabhängig, um welche Art von Betrieb es sich dabei handelt. Ob Schäden
am Betriebsvermögen, wie zum Beispiel an Einrichtungen, Fahrzeugen oder Gebäuden: Die Kosten können astronomische Höhen erreichen.
Auch ist es möglich, dass infolge eines solchen Schadens der Betrieb nicht mehr produzieren kann, so dass zusätzlich zu den Verlusten auch der Ertrag wegfällt, wobei jedoch die Gehälter generell weiter gezahlt werden müssen. Daher ist eine industrielle Sachversicherung auch zur Absicherung der eigenen unternehmerischen Existenz nicht nur empfehlenswert sondern nachgerade unabdingbar. Aus diesen Gründen sind umfangreiche und detaillierte Angaben zu dem betreffenden Betrieb besonders sorgfältig zu erstellen, damit der Versicherungsschutz auch wirklich alle möglichen Risiken abdeckt.