Private Krankenversicherungen bieten viele Vorteile. Vorausgesetzt, die Versicherten schließen einen guten Vertrag ab, der wirklich ihren Bedürfnissen entspricht. Die Suche nach einem wirklich guten Tarife ist jedoch nicht ganz einfach – aber auch nicht unmöglich. Sie setzt vor allem eine intensive Beschäftigung mit dem Thema voraus. Eine große Orientierungshilfe bieten Rankings und Vergleiche der unterschiedlichen Anbieter…
Die Entscheidung für eine private Krankenversicherung gilt als die schwierigste unter allen Versicherungsabschlüssen. Das liegt daran, dass es besonders viele Faktoren zu berücksichtigen gibt. Nicht selten plagt die Versicherten die bange Frage, ob im Ernstfall tatsächlich alle Risiken abgesichert sind. Diese Sorge ist durchaus berechtigt. Sind essentielle Risiken nicht abgesichert, kann dies für die Versicherten nämlich verheerende finanzielle Auswirkungen haben. Woher sollen Versicherte aber wissen, ob ihr Tarif wirklich alle wichtigen Leistungen und Risiken abdeckt und sie im Ernstfall nicht doch auf hohen Kosten sitzen bleiben?
Rankings können helfen…
Eine gute Grundlage bei der Suche nach zuverlässigen Krankenversicherungstarifen können Rankings sein. Sie werden immer wieder von vielen verschiedenen Institutionen und Anbietern durchgeführt. Zu den bekanntesten dürfte die Stiftung Warentest zählen. Der Nachteil solcher Vergleiche: Sie berücksichtigen oft nur einen vergleichsweise kleinen Ausschnitt aus dem riesigen Tarifangebot der privaten Versicherungen. Einen besonders umfangreichen Vergleich hat jüngst das Wirtschaftsmagazin WirtschaftsWoche (WiWo) in Auftrag gegeben und die Ergebnisse nun veröffentlicht. In dem groß angelegten Vergleich wurden 32 Versicherungsanbieter mit insgesamt 999 Tarifvarianten berücksichtigt. Darunter vor allem ambulante sowie stationäre Leistungen oder auch Behandlungen beim Zahnarzt. Insgesamt wurden außerdem 245 Kriterien aus 15 Bereichen herangezogen. So wurde sichergestellt, dass existenzgefährdende Risiken abgesichert sind.
Als die drei Anbieter mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis kürte der Vergleich:
… sollten aber niemals alleinige Entscheidungsgrundlage sein
Bei allen Vorteilen und Hilfen, die ein Anbieter- und Tarifvergleich dieser Art bieten kann, sollten solche Vergleiche niemals als alleinige Entscheidungsgrundlage herangezogen werden. Wie bei keiner anderen Versicherung handelt es sich bei der privaten Krankenversicherung um ein Produkt, das sehr speziell auf die persönlichen Bedürfnisse der Versicherten zugeschnitten ist und das individuelle Risiken sehr individuell berücksichtigt. Ein Anbieter- und Tarifvergleich sollte daher immer nur als erster Anhaltspunkt herangezogen werden. Wer wirklich eine private Krankenversicherung abschließen möchte, sollte daher in jedem Fall:
- Seinen persönlichen Leistungsbedarf prüfen!
- Tarife ermitteln, die diesen Bedarf auch tatsächlich abdecken und nach Möglichkeit keine „überflüssigen“ Leistungen enthalten.
- Für geeignete Tarife individuelle Angebote bei den Anbietern einholen.
- Sich anhand der Angebote entscheiden.
Den Leistungsbedarf genau zu ermitteln ist eine wichtige Voraussetzung, wenn es darum geht, herauszufinden, welche Leistungen tatsächlich von einer privaten Krankenversicherung benötigt werden. Eine solche Bedarfsermittlung stellt eine wichtige Grundlage für einen Vergleich der unterschiedlichen Tarife dar, damit nicht „Äpfel mit Birnen“ verglichen werden.
Online-Vergleichsrechner bieten eine gute Möglichkeit, Tarife zu ermitteln, die zum persönlichen Bedarf passen. Mit ihnen lassen sich schnell und einfach unkompliziert geeignete Tarife ermitteln. Einfach die persönlichen Kriterien in ein Formular eintragen und die Suche starten. Für die Beurteilung der so ermittelten Tarife können die Ergebnisse eines Rankings wieder eine gute Orientierungshilfe sein.
In jedem Fall: persönliche Angebote einholen
Sind passende Tarife bei vertrauenswürdige Anbietern ermittelt, gilt es persönliche Angebote einzuholen. Dafür ist es notwendig, die Gesundheitsprüfung bei den jeweiligen Versicherern zu durchlaufen. Dabei handelt es sich zu einem umfangreichen Fragebogen zum Gesundheitszustand des Versicherungsanwärters. Darin sind zum Beispiel Angaben zu machen zu:
- Chronischen Erkrankungen
- Früheren Erkrankungen
- Medizinischen Behandlungen
- etc.
Die Angaben im Fragebogen bewertet der Versicherer, inwiefern sie für ihn ein Risiko darstellen – also Folgebehandlungen und damit Kosten nach sich ziehen könnten. Die Einstufung solcher Risiken kann von Versicherer zu Versicherer sehr unterschiedlich ausfallen und somit zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führen. Einzelne Risiken können zum Beispiel:
- Ohne Auswirkung bleiben, weil ein Versicherer ihnen im Gegensatz zu anderen keine Bedeutung beimisst
- Einen Risikozuschlag nach sich ziehen
- Einen Leistungsausschluss zur Folge haben – das heißt, der Versicherer übernimmt bestimmte Leistungen nicht, die im Zusammenhang mit dem Risiko stehen können
- Eine vollständige Ablehnung durch den Versicherer bedeuten
Fazit
Weil private Krankenversicherungen Risiken mitunter sehr unterschiedlich einschätzen, können auch die individuellen Tarife und Bedingungen für eine Versicherung sehr unterschiedlich ausfallen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Versicherungsanwärter sich ein persönliches Angebot erstellen lassen. Nur anhand eines solchen Angebotes sollte die endgültige Entscheidung für ein bestimmtes Angebot erfolgen. Rankings und Vergleiche leisten vor allem im Vorfeld besonders gute Dienste, etwa wenn es darum geht, besonders vertrauenswürdige Anbieter zu ermitteln, deren Tarife dann in einen individuellen Vergleich einbezogen werden sollen.