Ob bei sportlichen Aktivitäten, beim Herumtoben oder einfach nur beim Spielen mit Freunden: Kinder sind ständig in Bewegung und sehr aktiv. Gefahren können sie dabei oft gar nicht oder nur schwer einschätzen. Dadurch erhöht sich natürlich das Unfall- und Verletzungsrisiko. Laut Bundesministerium für Gesundheit verunglücken schätzungsweise 1,6 Millionen Kinder jedes Jahr.
In den meisten Fällen gehen die Unfälle zwar glimpflich aus, unter Umständen können sie aber auch schwere gesundheitliche und auch finanzielle Folgen haben. Ein umfangreicher Versicherungsschutz mit einer Kinderunfallversicherung ist daher sinnvoll. So sind nicht nur das Kind, sondern auch die Eltern gegen hohe Kosten abgesichert, die vor allem bei dauerhafter Invalidität nach einem Unfall entstehen.
Ist eine Kinderunfallversicherung wirklich sinnvoll?
Das Unfall- und auch Verletzungsrisiko von Kindern ist im Vergleich zu Erwachsenen deutlich erhöht. Aus diesem Grund ist eine private Unfallversicherung für Kinder durchaus sinnvoll, denn ein Großteil der Unfälle passiert in der Freizeit, wo die gesetzliche Unfallversicherung nicht greift. Für eine bestmögliche Betreuung nach einem Unfall und zum Schutz vor finanziellen Problemen ist die private Unfallversicherung gedacht. Sie ist eine Erweiterung zum gesetzlichen Unfallversicherungsschutz.
Welche Leistungen umfasst eine Kinderunfallversicherung?
Kleinere Unfälle gehen bei Kindern meist gut aus, jedoch kann es auch zu schwerwiegenden Verletzungen und damit einhergehenden bleibenden Gesundheitsschäden kommen. Schlimmstenfalls führt beispielsweise ein Sturz von der Schaukel zu einem Schädel-Hirn-Trauma oder ein Verkehrsunfall zu einer Wirbelsäulenverletzung mit Lähmung. Die finanziellen Folgen, die daraus resultieren, lassen sich mit einer Kinderunfallversicherung abdecken – und zwar unabhängig davon, ob das Kind nach dem Unfall eine Betreuung benötigt oder unter anhaltenden Gesundheitsschäden leidet.
Gerade körperliche Beeinträchtigungen sind für Eltern nicht nur eine psychische, sondern oft auch eine finanzielle Belastung. Beim Abschluss einer Kinderunfallversicherung sollte daher auf möglichst umfangreiche Leistungen geachtet werden.
Zu den wichtigsten Leistungen einer Kinderunfallversicherung gehören:
- Unfallrente (Zahlung einer lebenslangen, monatlichen Rente)
- Invaliditätsleistung (Einmalzahlung einer bestimmten Kapitalsumme)
- Bergungskosten (z. B. Kosten für Rettungs-, Such- sowie Bergungsarbeiten am Unfallort, Übernahme von Transportkosten nach Hause oder in ein Krankenhaus)
- Krankenhaustagegeld, Genesungsgeld: Krankenhaustagegeld zahlt der Versicherer für jeden Tag, den das Kind aufgrund eines Unfalls in vollstationärer Behandlung bleiben muss. Nach abgeschlossener stationärer Behandlung wird ein Genesungsgeld für die gleiche Anzahl an Tagen gezahlt.
- Übergangsleistung: Nach einem schweren Unfall wird bis zu genauen Bestimmung der Versicherungsleistung ein Übergangsgeld als finanzielle Unterstützung gezahlt.
- Kosmetische Operationen: Muss nach einem Unfall das äußere Erscheinungsbild wiederhergestellt werden, werden hierfür die Kosten übernommen.
- Todesfallleistung: Verstirbt das Kind erhalten die Eltern eine Einmalzahlung.
Kinderunfallversicherung eine wichtige Ergänzung zur gesetzlichen Unfallversicherung
Grundsätzlich ist eine Kinderunfallversicherung eine durchaus sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Unfallversicherung. Diese übernimmt nämlich lediglich die Kosten bei einem Unfall, wenn dieser in einer staatlich anerkannten Betreuungseinrichtung, einer Schule oder auf dem Weg von oder zur Einrichtung passiert. Sämtliche Unfälle, die im privaten Bereich auftreten, sind nicht durch die gesetzliche Unfallversicherung versichert. Das gilt auch für Unfälle in Freizeiteinrichtungen sowie Förderstätten oder auch bei Angeboten privater Träger (z. B. Hausaufgabenhilfe).
Doch auch bei Unfällen in entsprechenden Einrichtungen erweist sich eine private Kinderunfallversicherung als wichtig. Denn: Durch die gesetzliche Unfallversicherung wird nur eine Grundversorgung ermöglicht. So wird beispielsweise eine Unfallrente erst ab einer Erwerbsfähigkeitsminderung von mindestens 20 Prozent gezahlt. Kosmetische Operationen aufgrund eines Unfalls werden gar nicht übernommen.
Diese optionalen Zusatzleistungen sind bei einer Kinderunfallversicherung sinnvoll
Ein zuverlässiger und am besten weitreichender Versicherungsschutz sollte bereits in der Basisabsicherung enthalten sein. Allerdings gibt es noch weitere Risiken, die neben Unfällen zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen können. Damit auch diese abgesichert sind, gibt es verschiedene Zusatzbausteine, welche frei wählbar sind und in den Versicherungsschutz aufgenommen werden können. Mit den folgenden Ergänzungen wird der Versicherungsschutz optimal ergänzt:
- Infektionen durch Zeckenbisse
- Infektionskrankheiten im Allgemeinen
- Impfschäden
- Vergiftungen
- Rooming-In
Worauf sollte beim Abschluss einer Kinderunfallversicherung geachtet werden?
Beim Abschluss einer Kinderunfallversicherung sollte für den Erhalt eines hervorragenden Versicherungsschutzes für Kleinkinder und Kinder auf folgende Punkte ganz besonders geachtet werden:
1. Die Invaliditätsleistung
Verursacht der Unfall beim Kind körperliche Beeinträchtigungen, kann dies sogar bei einem kürzeren Zeitraum zu einer großen finanziellen Belastung werden. Wenn ein Unfall zu Invalidität führt, entstehen Kosten mitunter auch bis ans Lebensende, weshalb eine Invaliditätsleistung immer bei der Versicherung enthalten sein sollte. Dabei gilt es, auf eine ausreichend hohe Summe zu achten. Empfehlenswert ist ein Betrag von mindestens 500.000 Euro bei Vollinvalidität und mindestens 100.000 Euro bei einer Teilinvalidität von 50 Prozent.
2. Die Progression
Durch die Progression übersteigt die ausgezahlte Kapitalsumme die vereinbarte Versicherungssumme um ein Vielfaches. Denn: Kommt es zu einer hohen Invalidität, dann wird eine deutliche höhere Kapitalleistung für die entstehenden Kosten benötigt. Übliche Progressionen sind 225 bis 500 Prozent. So erhalten Eltern bei einer vollständigen Invalidität das 2,25 bis 5fache der ursprünglich vereinbarten Invaliditätssumme. Empfehlenswert ist eine Progression zwischen 225 und 350 Prozent.
3. Die Gliedertaxe
Auch die Gliedertaxe spielt bei der Wahl eines guten Tarifs eine Rolle. Sie gibt an, welche Summe Geld gezahlt wird, wenn durch den Unfall ein oder gar mehrere Körperteile nicht mehr funktionstüchtig sind. Sie bestimmt also den Invaliditätsgrad. Funktionsuntüchtigkeit liegt dabei nicht nur vor, wenn ein Zeh, ein Arm oder ein Bein fehlt. Auch der Verlust eines Auges oder die Beeinträchtigung des Hörvermögens gehören dazu. Hier gilt generell folgende Faustregel: Je besser die Gliedertaxe ist, umso höher fällt die Leistung im Invaliditätsfall aus.
Fazit: Mit Kinderunfallversicherung im Ernstfall gut abgesichert
Es gibt einige gute Gründe für eine Kinderunfallversicherung. Allen voran natürlich das erhöhte Unfallrisiko und letztlich der fehlende Schutz durch die gesetzliche Unfallversicherung während der Freizeit. Mit einer Kinderunfallversicherung lassen sich die oft doch schwerwiegenden Folgen für Kind und auch Eltern absichern. Um den passenden Tarif mit einem umfassenden Schutz für das Kind zu finden, empfiehlt sich eine unabhängige Beratung durch einen Fachmann.