Vor einigen Tagen stand der größte Geflügelhof des Fleischproduzenten Wiesenhof in Niedersachsen in Flammen und wurde fast vollständig vom Feuer zerstört. Ersten Schätzungen zufolge ist bei dem Großbrand ein Schaden in zweistelliger Millionenhöhe entstanden.
Noch ist nicht klar, ob und wenn ja wann die Produktion wieder aufgenommen werden kann.
Ein Großunternehmen wie die PHW-Gruppe, zu der die Marke Wiesenhof gehört, war sehr wahrscheinlich umfassend versichert, sodass die Inhaber nicht allein mit den finanziellen Folgen des Brands dastehen. Aber welche gewerblichen Versicherungen sind in einem solchen Fall eigentlich notwendig?
Die Geschäftsgebäudeversicherung
Für die bei einem Brand oder durch andere Unglücksfälle zerstörten Gebäude kommt die Geschäftsgebäudeversicherung auf. Sie leistet zum Beispiel auch bei Leitungswasserschäden, Sturmschäden, Vandalismusschäden und sogenannten Elementarschäden (Erdrutsche, Schneedruck u.ä.). Versichert sind sämtliche betrieblichen Gebäude, also auch Nebengebäude, Garagen, Lager etc. Wenn der Schaden eintritt, übernimmt die Geschäftsgebäudeversicherung auch die begleitenden Kosten, zum Beispiel für Abbruch-, Aufräum- und Schuttbeseitigungsarbeiten.
Die Betriebsinhaltsversicherung
Während die Gebäudeversicherung die Kosten für die zerstörten Immobilien übernimmt, trägt die Betriebsinhaltsversicherung die Schäden an der betrieblichen Einrichtung und den Waren. Ihr Schutz umfasst sämtliches Inventar, aber auch die Maschinen, die Lagerbestände und die Vorräte. Selbst fremdes Sachvermögen, das bei dem geschädigten Unternehmen untergestellt war (zum Beispiel ausgeliehene Maschinen) wird durch die Betriebsinhaltsversicherung abgedeckt.
Die Betriebsunterbrechungsversicherung
Neben der Absicherung gegen die finanziellen Folgen der unmittelbaren materiellen Schäden gibt es einen weiteren wichtigen Bereich, der unbedingt versicherungstechnisch abgedeckt werden muss: die Unterbrechung des Betriebes.
Wenn wie im Beispiel Wiesenhof die Schäden so gravierend sind, dass über mehrere Wochen oder gar Monate nichts produziert werden kann, entstehen dem Unternehmen enorme Verluste. Hier springt eine Betriebsunterbrechungsversicherung ein.
Sie ersetzt die finanziellen Ausfälle, die dem versicherten Unternehmen entstehen, während die beschädigte oder zerstörte Betriebsstätte erst wieder aufgebaut wird.
Neben den entgangenen Erträgen dient die Betriebsunterbrechungsversicherung auch dazu, die weiterlaufenden Fixkosten wie Löhne und Gehälter weiterhin zahlen zu können. Im Falle Wiesenhof betrifft das immerhin 750 festangestellte Mitarbeiter, die bei dem abgebrannten Geflügelhof beschäftigt waren und sonst womöglich entlassen werden müssten.
Ausführliche Informationen zu diesen und vielen weiteren gewerblichen Versicherungen finden Sie auf unserem kostenfreien Portal www.versicherungscheck24.de.